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By Udo Bullmann

Seit Mitte der 70er Jahre ist die Massenarbeitslosigkeit in die westlichen Industriegesellschaften zurückgekehrt. Langjährige konjunkturelle Auf­ wärtsbewegungen, wenn auch auf relativ niedrigem Niveau, haben hieran ebensowenig geändert wie emsige Bemühungen von Regierungsseite, die Ergebnisse der Arbeitslosenstatistik zu retuschieren. Nach offiziellen Angaben sind Anfang der 90er Jahre in den Staaten der Europäischen Gemeinschaft rund nine % der Lohnabhängigen, insgesamt mehr als 14 Millionen Menschen, als arbeitslos zu registrieren. Allein für die Bundesrepublik Deutschland ist bei einer Arbeitslosenquote von 7 - eight % weiterhin von etwa 2 Millionen Arbeitslosen auszugehen. Ein rück­ haltloser ökonomischer Ausverkauf der DDR würde im Rahmen einer gesamtdeutschen Entwicklung noch zu sehr viel höheren Arbeitslosenzif­ fern führen. Realistische Annahmen, die die »stille Reserve« miteinbezie­ rooster, hätten, auf das Gebiet der Bundesrepublik bezogen, bereits heute Aufschläge zu den veröffentlichten Zahlen von mindestens 30 -40 % zu kalkulieren. Arbeitslosigkeit als Massenphänomen, das sich während der langen part der Nachkriegsprosperität bereits auf die Länder der kapitalisti­ schen Peripherie zurückzuziehen schien, taucht damit auch als strukturel­ les challenge der entwickelten Metropolen wieder auf. Betroffen davon sind Gesellschaften, in denen ldhnabhängige Erwerbsarbeit für den weitaus überwiegenden Teil der Bevölkerung die entscheidende Grund­ lage für Einkommen und soziale Integration darstellt. Selbst in den hoch­ industrialisierten Staaten konnten soziale Sicherungsleistungen diesen doppelten Effekt bislang nicht kompensieren. Im Gegenteil: Steuerstaat­ lich bzw. beitragsfmanzierte Systeme der sozialen Sicherung drohen viel­ mehr gerade in Krisenzeiten zu versagen und ihre Leistungsniveaus ein­ schneidend zu reduzieren.

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Saage 1985, 1986; H. Kubicek/A. Rolf 1986). Mit diesem Szenario wird offensichtlich, daß es bei der Entscheidung über technologisch-ökonomische Modernisierungslinien um mehr als um die Entwicklung betriebswirtschaftlich efftzienter Herstellungsmethoden geht. Privatwirtschaft/ich wie staatlich vorangetriebene Modemisierungsprozesse prägen vielmehr bereits jetzt die Konturen der zukünftigen Gesellschaftsfonnation. Hier deuten viele Veränderungstendenzen auf einen qualitativen Umbau der »keynesianischen« Gesellschaft hin, bei dem sich mögliche neue Hierarchisierungen im Betrieb in den außerbetrieblichen Sphären der Konsumtion und des Alltagslebens als neue soziale Differenzierungen und Entdemokratisierungen fortzusetzen drohen.

Werden nicht ergiebige langfristige Anlagefelder okkupiert, wie sie etwa erst mit einer noch tieferen »Durchkommerzialisierung« der westlichen Industriegesellschaften oder einer kapitalorientierten Umrüstung der östlichen Volkswirtschaften abzusehen wären, drohte der Westen letztlich gar bei einer weiteren Zuspitzung von Überakkumulationstendenzen in einen »Stagnationszirkel« (R. Hicke11987a: 172) zu geraten. Eine wenn auch nur vorübergehende Entkopplung von Kapitalakkumulation und Masseneinkommen gepaart mit einer von einzeIbetrieblichen Rentabilitätskalkülen gesteuerten Modernisierung hat auf jeden Fall die Wirkung, die vorhandenen Ressourcen und die Erschließung neuer technischer Möglichkeiten für qualitative Entwicklungsziele zu blockieren.

Politische Alternativen sind inzwischen vielmehr auf langwierige Lem- und Auseinandersetzungsprozesse angewiesen, in denen die exemplarische Verwirklichung einer anderen Entwicklungslogik für die Ausbildung von Konsensfältigkeit und gemeinsamer Identität zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. 37 3. 1. Das Ende sozial-liberaler Reformpolitik in der Phase der Stagnation Die staatlichen Reaktionen auf die eingetretene Phase krisenhafter Stagnation werden zwischen veränderten Akkumulationsbedingungen und Kapitalstrategien einerseits und den jeweiligen sozio-politischen und institutionellen Kräfteverhältnissen andererseits definiert.

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