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By Peter A. Berger, Volker H. Schmidt

Die Ungleichheitsforschung befasst sich mit Diskrepanzen zwischen Sein und Sollen: zwischen einem weithin anerkannten Gleichheitsideal und einer davon abweichenden sozialen Wirklichkeit. Zumindest implizit geht sie davon aus, dass die (meisten der) von ihr ermittelten Ungleichheiten als sozial problematisch, mithin veränderungsbedürftig gelten müssen. Diese Annahme ist aber nicht selbstverständlich; zum einen, weil sie auf normativen Prämissen beruht, die nicht nur meist unausgewiesen bleiben, sondern mit empirisch-analytischen Forschungsmethoden auch gar nicht ausweisbar sind; zum anderen, weil bereits ein flüchtiger Blick in die einschlägige normative Theoriebildung zeigt, dass die Frage, welche Gleichheiten (vorrangig) anzustreben und welche Ungleichheiten (vorrangig) zu beseitigen sind, hoch umstritten ist. Es gibt nicht die Gleichheit oder die Ungleichheit, sondern es gibt ganz unterschiedliche Gleichheits- und Ungleichheitsdimensionen, und zwischen diesen Dimensionen bestehen nicht nur zahlreiche Querverbindungen, sondern oft genug auch Zielkonflikte, so dass mehr Gleichheit in einer Hinsicht notwendig mehr Ungleichheit in einer anderen Hinsicht bedeuten würde.

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Piaget, Jean (1976): Die Aquilibration der kognitiven Strukturen. Stuttgart: Ernst Klett. Piaget, Jean (1980): AbriB der genetischen Epistemologie. Stuttgart: Walter Verlag. Piaget, Jean (1981): Ober Jean Piaget. Munchen: Kindler. Piaget, Jean (1983): Das moralische Urteil beim Kinde. Stuttgart: Klett-Cotta. Piaget, Jean (1991): Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde. Stuttgart: Klett-Cotta. Piaget, Jean (1992): Psychologie der Intelligenz. Stuttgart: Klett-Cotta. Piaget, Jean/lnhelder, Barbel (1980): Von der Logik des Kindes zur Logik des Heranwachsenden.

Die Lebensstilbeschreibungen Bourdieus lassen vermuten, dass UnterschichtsangehOrige dies nicht vollstandig erreichen. Damit bietet sich die Habitus- in Verbindung mit der Klassentheorie als analytischer Rahmen fUr eine empirische Explikation jener Ungleichheiten an, die vor dem normativen Hintergrund der Demokratie problematisch werden. Beide, und dies ist entscheidend, ermoglichen das Zuriickfiihren von habituellen Dispositionen bzw. kognitiven Schemata auf soziale Positionen, die durch die VerfUgungsgewalt uber okonomische und kulturelle Ressourcen defmiert werden.

Ais Analyserahmen basiert die Demo- Demokratie als normative Priimisse der Ungleichheitsforschung 43 kratie einerseits auf der genetischen Epistemologie, die die Entwicldung der demokratischen Vemunft auf der Akteursebene thematisiert, und andererseits auf der Klassen- und Habitustheorie Bourdieus, die eine Strukturierung unterschiedlicher Lebenswelten vor dem Hintergrund der Ressourcenausstattung der Akteure erlaubt. Als Norm basiert die Demokratie auf einer reduzierten Diskurstheorie des Rechts, die iiber ein System der Rechte und eine deliberierende Offentlicbkeit die Idee der Demokratie etikettiert.

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